Unsere Freunde aus Laas, Italien

Musikkapelle Laas

Musikkapelle Laas
Musikkapelle Laas
Musikkapelle Laas

Als Gründungsjahr der Musikkapelle Laas ist das Jahr 1842 überliefert. Uneinigkeiten in der Anfangszeit führten zur Spaltung der Kapelle und zur Schaffung zweier Vereine, die 1854 bei der Einweihung der Pfarrkirche in Laas wieder zueinander fanden. Der Dorfbrand 1861 zerstörte einen Großteil der Noten und Instrumente und fügte der Kapelle damit einen beträchtlichen Schaden zu.

Um die Jahrhundertwende erhielt die Kapelle durch eine Spende von Franz Tappeiner, Kurarzt in Meran und gebürtiger Laaser, ihre heutige Festtagstracht: lederne Kniebunthose und gestickter Ledergurt.

In den Jahren des 1. Weltkrieges 1914-1918 lagen die musikalischen Aktivitäten brach. Einige Mitglieder traten in eine Militärkapelle ein und sammelten wertvolle Erfahrungen, die anschließend das dörfliche Blasmusikleben bereicherten.

Die Kapelle Laas nach der Kirchenprozession
Die Kapelle Laas nach der Kirchenprozession
Die Kapelle Laas nach der Kirchenprozession

In den 20er Jahren bringt der Machtwechsel in Rom auch Veränderungen für das Vereinsleben; Titel wohlklingender traditioneller Märsche müssen umgetauft werden, 1921 verbot man sogar Platzmusik und Prozessionen.

Trotzdem berichtete der Corriere della Sera 1930, die Kapelle sei bei ihrem Auftritt beim Trachtenfest in Meran „eine der schneidigsten und besten“ gewesen. Nichtsdestotrotz erfolgte die Auflösung der Kapelle im Zuge der Italianisierungsmaßnahmen durch die Faschisten 1934. Erst im dritten Anlauf gelang 1946 trotz größter finanzieller Schwierigkeiten die Wiederbelebung der Kapelle. Mit 13 Mitgliedern startete Kapellmeister Rudolph Gartner den musikalischen Neuanfang. Ihm folgten weitere engagierte Kapellmeister, 1997 übernahm mit der Hornistin Verena Tröger sogar eine der ersten Frauen im Lande den Dirigentenstab.

Besondere Ereignisse in den letzten Jahrzehnten der Vereinsgeschichte waren die Einweihung der Vereinsfahne 1984 und der große Festakt anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Kapelle 1992.

„Vielleicht sollte man überlegen, um wie viel ärmer das Leben im Dorf wäre, gäbe es sie nicht!“ schreibt Herbert Grassl in der Festschrift zum 150-jährigen Bestehen der Musikkapelle Laas 1992. Mit ihren zahlreichen Auftritten zu kirchlichen Feierlichkeiten und den verschiedensten weltlichen Anlässen gestalten und bereichern die rund 50 Musikanten das Dorfleben. Insgesamt stehen jedes Jahr im Durchschnitt 25 Auftritte auf dem Programm. Dafür ist eine rege Probentätigkeit nötig. In etwa 60 Teil- und Vollproben bereitet der Kapellmeister Hansjörg Greis die Musikanten auf Messen und Konzerte vor. Besonderen Anklang fanden in den letzten beiden Jahren die abwechslungsreichen Adventskonzerte. Aber auch die Teilnahme am großen Laaser Faschingsumzug alle zwei Jahre begeistert sowohl Musikanten als auch Zuseher. Gemeinsame Unternehmungen wie Ausflüge oder geselliges Beisammensitzen festigen den Geist der Kameradschaft und gehören zum Musizieren dazu.

Ein wichtiges Anliegen der Kapelle unter Obmann Michael Grasser ist die Förderung des musikalischen Nachwuchses. So werden alljährlich die Volksschüler in das Vereinslokal eingeladen, um Geschichte und Aufgaben der Kapelle, vor allem aber die verschiedenen Instrumente kennen zu lernen und auszuprobieren. Außerdem leitet Hansjörg Greis eine Jugendkapelle, wo Musikschüler gemeinsam musizieren und sich auf den Eintritt in die Kapelle vorbereiten. Dementsprechend können auch jedes Jahr Jungmusikanten in die Reihen des Vereins aufgenommen werden.