Stolz auf die Garden bei einem Reigen der Tanzeinlagen

Prinz Christian II rief in seiner Antrittsrede dazu auf, die kurze Faschings-Kampagne umso kräftiger zu feiern, und Prinzessin Monja I blickte auf ein bewegtes Jahr für Rauenberg und seine Stadtteile seit dem letzten Aschermittwoch zurück. Gemeinsam riefen sie das närrische Volk auf, sich an der Rathausstürmung am Faschingssamstag zu beteiligen.

Mit großem Stolz kann der Musikverein auf seine Garden blicken, den Reigen der Tanzeinlagen eröffnete die Mini-Garde. In ihren roten Kostümen zeigten die zwölf Kleinsten was in ihnen steckt und präsentierten ein wunderbares Bild, weshalb sie nicht ohne eine Zugabe die Bühne verlassen durften. Eine besondere Ehre wurde Mia Menges zuteil, der jüngsten Tänzerin mit gerade einmal vier Jahren, die den Sitzungsorden stellvertretend für alle Mädchen aus den Händen des Sitzungspräsidenten empfing.

In der Büttenrede der Schnapsdrosseln trafen Alt-Faschingsprinz Christian Wein und Klara Schnaps (Anja Bieberle) aufeinander. Während sie von den neusten Ereignissen im Rauenberger Supermarkt, den Kerwe- und Weihnachtsmarkt-Querelen zu berichten wusste, warb er bei viel Rauenberger Wein für die Sprachschulen in Form der örtlichen Geschäfte, ließ den Bürgermeisterwahlkampf Revue passieren und betrachtete das Attentat auf das Prunksitzungsplakat durch den Sängerbund, bevor beide mit einem „Prosit der Gemütlichkeit“ Bühne und Saal verließen.

Die zehn feschen Mädels der Junioren-Garde zeigten wie ein Spagat funktioniert und begeisterten mit ihrem Tanz. Ein besonderer Dank ging an Sarah Stier, die viel Zeit in die Choreographie und das Training der beiden kleinen Garden gesteckt hat und sich für diese verantwortlich zeichnet.

Prinzessin Monja selbst stieg sogleich als Oma Lore gemeinsam mit ihrer Schulfreundin Hanne (Michelle Augst) in die Bütt. Dabei verrieten die beiden während ihres Klassentreffens zu zweit allerlei Tricks des Alters. Nach einer Schunkelrunde auf die beiden alten Damen kam Stimmung in der Halle auf.

Das Männerballett präsentierte zunächst das „Duo Piano“ bei E(rnster)-Musik (Albert Stier und Karlheinz Hartmann), bevor sich der sechsköpfige Kreis rhythmisch und geheimnisvoll im Bademantel zu Giuseppe Verdis „Va, pensiero“ aus Nabucco bewegte und am Ende für eine wahre Überraschung sorgte (einstudiert von Oliver Zeeb und Kai Spannagel).

In die politische Bütt‘ begab sich dann Prinz Christian II als Rauenberger Winzer. Mit XXL-Gummistiefeln und großem Kontenbuch machte er sich auf die Suche nach guten Ideen zum Stopfen der Haushaltslöcher des Stadtsäckels. Dabei zog er allerhand kreative Maßnahmen zur Kosteneinsparung und zusätzlichen Geldakquise in Betracht, aber auch Lokalpolitiker aller Couleur und Ortsgrößen wurden bedacht.

Musikalisch begleiteten die Prunksitzung die Dreier-Kombo „SKYLIGHTS“ unter der Leitung von Ivo Weinfurter. Nach der Pause sorgten die vereinseigenen „Scheiereborzler“ auf der Bühne mit „Feld-, Wald- und Wiesendirigent“ Kai Spannagel für Stimmung bei Fastnachtsschlagern, was das Publikum mit einer Polonäse quittierte.

Als alte Festdamen aus dem Jahr 1987 zeigten Heike Gottstein und Susanne Reisfelder-Winkel wie schwer es ist, eine Büttenrede zu schreiben.

Auch Bürgermeister Peter Seithel stand in der Bütt
Auch Bürgermeister Peter Seithel stand in der Bütt
Auch Bürgermeister Peter Seithel stand in der Bütt

Mit frenetischem Applaus wurden die neun Damen der Prinzengarde bei ihrem großen Einzug durch die Halle bedacht. Zu modernen Rock- und Pop-Klassikern bewegten sich die Garde in rhythmischem Einklang, um am Ende in einem perfekten Abschlussbild die Zugaberufe des karnevalistischen Volks entgegen zu nehmen. Eine besondere Ehrung wurde Seline Stier mit ihren 12 Jahren zuteil, da sie seit zehn Jahren aktiv in der Garde des Musikvereins tanzt. Mit einem Blumenpräsent wurde Nicole Kachler bedacht, welche die Choreographie zur diesjährigen Kampagne einstudiert hatte, und Andrea Stier, die „Mutter aller Rauenberger Garden“.

Die beiden Straßenkehrer (Walter Wipfler und Karlheinz Hartmann) arbeiteten zur Melodie „Weine nicht, wenn der Regen fällt“ die neusten Informationen zur Fastnacht bei „Woi-Weck-Worscht-und-Bier“ auf und verrieten die Geheimnisse einer glücklichen Ehe im hohen Alter.

Zum humoristischen Grußwort stieg das Stadtoberhaupt Bürgermeister Peter Seithel als Kapitän in die Bütt‘, nachdem er zuvor selbst viel einstecken musste.

Den musikalischen wie auch tänzerisch-choreographischen Höhepunkt des Abends setzte die KG Wicker Wacker Östringen mit ihren „Show Pearls“. Zu den orientalisch-bunten Kostümen der zwanzig-köpfigen Showgruppe gesellten sich lebende Dromedare und ein fliegender Teppich, was zu einer wahrhaft arabischen Nacht in der Kulturhalle bei Klängen aus dem Disneys Musical Aladdin verzauberte. Eine schallende Saalrakete und nicht enden wollende Zugaberufe waren der Dank der Zuschauer.

Mit fetziger Marschmusik und einem umfassenden Faschings-Medley spielte das Fanfarencorps, welches zwischenzeitlich einen Auftritt in St. Leon-Rot absolviert hatte, zum Finale des knapp vierstündigen Programms auf, wozu alle Beteiligten des Abends vor und hinter den Kulissen auf die Bühne kamen.